Theorie des Tages

Monat: Mai, 2013

Und immer wieder… – Freitag, 31. Mai 2013

Was ist gemein?

Gerade einen Magen-Darm-Infekt los zu sein und sich gleich als nächstes eine fiebrige Erkältung einzufangen.

Was ist ironisch?

Wenn das einem Menschen passiert, der regelmäßig unqualifizierte Blogeinträge zum Thema Erkältungsfetischismus schreibt.

Was grenzt an Nasenopferverhöhnung?

Wenn die Kranke dabei auch noch einen Ohrwurm von Altes Fieber hat!

Fimbulwinter – Donnerstag, 30. Mai 2013

Meine heutige Theorie lautet erstens, dass die nordische Mythologie recht hatte, und zweitens, dass wir uns in den Anfangsphasen des Weltuntergangs befinden. Oder hat irgendjemand das Gefühl, dass der Winter dieses Jahr wirklich vorbeigegangen ist?

Poetischer Realismus – Mittwoch, 29. Mai 2013

Symbole der Traurigkeit und des Zerfalls, zum täglichen Gebrauch für den ambitionierten Schriftsteller:

Bürgerlich-klaustrophobe zerrüttete Ehe: Fettspritzer an den Fliesen über dem Herd

Geschiedener Mann um die 50: Farbloser Urin (schamlos von Mankell geklaut), trübes Neonlicht auf dem Büroflur

Erinnerungen an eine Kindheit, die nie so unschuldig war, wie sie schien: Verstaubte Schultüte im Keller („Ich hatte sie gemeinsam mit Vati gekauft. Jetzt war er tot, und ich konnte noch nicht einmal um ihn trauern.“)

Erinnerungen an einen ehemaligen Partner: Schwäne auf dem See („Hier, in dieser Bucht, hatten wir…“), Jahreszeiten

Überwältigender Schmerz angesichts des plötzlichen Todes einer vertrauten Person: Fixierung auf Kleinigkeiten („…die Gabel noch in der Hand…“, „…in dem geblümten Nachthemd, das ich ihr zum Geburtstag geschenkt hatte…“) oder Nebensächlichkeiten („…und einen kurzen Moment lang dachte er daran, dass bald Pfingsten sein würde“)

 

 

 

Fünf Grundsätze der Motivationsleere – Dienstag, 28. Mai 2013

Fünf Grundsätze der Motivationsleere:

1. Das, was man gerade machen soll, ist immer am schlimmsten.

2. Wenn man sich einmal hingesetzt hat, kommt man nie wieder hoch.

3. Aus 2) folgt: Man muss seine Arbeit immer am Stück erledigen.

4. Aus 3) folgt: Man fängt erst gar nicht damit an.

5. Für jeden Punkt, den man von seiner To-Do-Liste streicht, schreibt man drei neue drauf.

Requestionary – Montag, 27. Mai 2013

fremdtippen

1. Auf einer fremden Tastatur schreiben.

2. Nicht aufs eigene Team setzen.

3. Per Chat oder Mail den Partner betrügen.

 

traumdeutung kuh läuft

1. Yvonne.

2. Kastrationsängste (geht immer).

3. Abgelaufene Milch im Kühlschrank.

 

nasenopfer

1. Steigerung von „DU OPFER!“

2. Heuschnupfengeschädigter.

3. Nasenamputation für höhere Zwecke.

 

fanfiction messi penis

Sorry, diesen Request bearbeite ich nicht.

Traumrauschen reloaded – Sonntag, 26. Mai 2013

Wasserschäden sind etwas sehr Unschönes. Sie haben nämlich bisweilen zur Folge, dass man ein Gerät in seiner Wohnung aufstellen muss, welches die Nässe absaugt und dabei paradoxerweise selbst ungefähr die Lautstärke eines mittelgroßen Wasserfalls erreicht. Wenn die eigene Wohnung nur aus einem Zimmer besteht, dann kann man dem Lärm leider auch nicht sehr gut entkommen. Als ich es wieder einmal schlafenderweise versucht habe, konnte ich aber zumindest eine empirische Bestätigung für eine gängige Traumtheorie erbringen.

Besagte Traumtheorie behauptet, der Inhalt unserer Träume käme dadurch zustande, dass unser Traumbewusstsein (ungenauer und fantasievoller als das wache) versucht, sich einen Reim auf die Reize zu machen, die einerseits im Gehirn selbst zustande kommen, andererseits aber von außen auf es einströmen. Zuletzt habe ich nämlich geträumt, ich befände mich in einem Schwimmbad, welches seinerseits Teil eines Schiffs war. Innerhalb dieses Schwimmbads befand ich mich in einem Becken, indem es jede Menge Strudel, Wasserfontänen und einen Strömungskanal gab, mit anderen Worten: Rauschen.

Unglücklicherweise führte von diesem Schwimmbecken auch ein Abfluss aus dem Schiff hinaus, und da ich ungern im Meer landen und in einer Schiffsschraube enden wollte, versuchte ich, mich von ihm wegzubewegen. Dabei entdeckte ich einen kleinen Tunnel zu einem Sportschwimmerbecken. Bei dem Versuch, hinüber zu tauchen, blieb ich leider stecken und wäre sicherlich ertrunken, wenn ich nicht aufgewacht wäre. Das ist auch schon der zweite Reiz, der von außen kam: Leider hat jenes Gerät nämlich die Eigenschaft, sämtliche Feuchtigkeit aus der Luft zu saugen. In der Folge schwellen im Raum befindlichen Personen sämtliche Schleimhäute an, so dass es zu leichten Erstickungsgefühlen kommen an.

Das Ding muss übrigens noch weitere vier Tage laufen. Hurra.

 

Countdown zum Finale – Samstag, 25 Mai 2013

Wir hatten Nando gegen Cristiano, wir hatten City gegen United, wir hatten die Fünf Freunde gegen die Sechs Spürnasen. Heute ist ein neues Nemesis-OTP dran: Bayern gegen Dortmund. Das Land ist gespalten.

Einer etwas älteren Statistik zufolge, ist zwar die Mehrzahl der fußballinteressierten Deutschen für Dortmund, aber zugleich glaubt auch die Mehrzahl der fußballinteressierten Deutschen, dass Bayern gewinnt. Mit anderen Worten: Die Mehrzahl der fußballinteressierten Deutschen dürfte diesem Abend eher trübsinnig entgegensehen. (Was natürlich so nicht stimmt. Es ist beinahe unmöglich, vor einem wichtigen Fußballspiel depressiv zu sein. Adrenalin und Trübsal vertragen sich nicht.)

Wie auch immer das Spiel ausgeht, Folgendes kann ich jetzt schon prognostizieren:

1. Die Bayern-Fans werden mit langen Gesichtern rumlaufen. Das ist so in München, daran erkennt man Münchner in der ganzen Welt.

2. Die mediale Aufmerksamkeit wird einen Tag später radikal wegbrechen. Über etwas, was passieren könnte, lässt sich viel schreiben; über etwas, was passiert ist, nicht mehr.

3. Auf meinem tumblr-Dashboard werde ich so oder so nur Bilder vom Finale 2005 in Istanbul finden.

 

Dem Tutgespenst auf der Spur – Freitag, 24. Mai 2013

Das Tutgespenst hält sich glücklicherweise in letzter Zeit etwas zurück. In der entstandenen Ruhe konnte ich ein wenig nachdenken und ein paar neue Erklärungen für das Phänomen erwägen.

Die Mitbegründerin meines Blogbüros schlug vor, zunächst einmal zu testen, ob das Geräusch von einem Elektrogerät in meiner Wohnung ausging. Als wir gerade die Sicherung rausdrehen wollten, kamen wir allerdings auf die geniale Idee, erst mal zu überprüfen, ob es auch draußen im Gang zu hören war. War es.

„Kommt es vielleicht von oben?“ fragte die Mitbegründerin meines Blogbüros.

Ich war mehr als willens, das zu glauben. Nur wollte diese Hypothese natürlich überprüft werden. Die Frage war allerdings, ob wir das um – wie könnte es anders sein – drei Uhr nachts tun wollten. Wollten wir.

Durchs dunkle, dunkle Treppenhaus schlichen wir uns also hinauf in das dunkle, dunkle Stockwerk über mir. Licht konnten wir keins machen, da das Brummen der Neonlampen jedes Tutgespenst der Welt übertönt hätte. Dort standen wir also, vor den Türen der Nachbarn über mir, und ich dachte, wenn in den Wohnungen noch jemand wach war und uns flüstern hörte, würde er mindestens so paranoid werden wie ich wegen des ständigen Tutens. Nichtsdestotrotz war die Aktion nicht ganz ergebnislos, denn in der Tat: Hier oben war das Tuten lauter.

Wir begaben uns wieder ein Stockwerk tiefer und nun ging das Rätselraten los. Was war das Tutgespenst?

Meine erste Intuition war, dass der Funkturmsatanist über mir wohnte und von seiner Wohnung aus mit dem Weirdo vom Geheimdienst kommunizierte. Dann kam mir aber noch eine viel stichhaltigere Theorie: Irgendwo in diesem Schuhkarton befindet sich eine konspirative Wohnung der Resistance, und ein armer, mit dem Aufzug durch die Zeit gereister René Artois versucht vergeblich, London zu kontaktieren: „Allo, Allo, `ier ist Nachtfalkööö!“

Hören Sie aufmerksam zu. Ich sage das nur einmal.

 

Same old shit – Donnerstag, 23. Mai 2013

kühlschrank stinkt nach scheiße

Ach, wirklich? Das wird langsam alt. Ich habe mehr Abwechslung: Mein Aufzug stinkt nach Rauch.

Warum, weiß ich allerdings. Insofern muss ich wohl nicht googeln.

Lektionen – Mittwoch, 22. Mai 2013

Dinge, die ich heute gelernt habe:

Wenn irgendwo unablässig gebohrt und gehämmert wird, dann ist nicht immer eine Snufffilmfirma am Werk, und auch nicht zwangsläufig eine Schwarze Handwerkerschule. Manchmal ist es auch die Feuerwehr. Wie ich heute nämlich ebenfalls gelernt habe, kann es zwischen den Wänden eines Hochhauses sehr ausgiebig brennen.

Wie das geht? Fragen Sie die Schwarze Handwerkerschule! Die ist nämlich schuld daran!