Theorie des Tages

Monat: Juni, 2014

Ehrlichkeit siegt – Montag, 30. Juni 2014

Mir fällt nichts ein und ich muss los. Adios.

Fucking hell! – Sonntag, 29. Juni 2014

Ich sollte wirklich aufhören, Schrecken vorhersehen zu wollen. Es kommt ja doch jedesmal schlimmer. Ein Kampf von Gut gegen Böse? Masters of the dark arts? Seriously?

Sich dafür entschuldigen, dass sie trotz allem noch auf den Platz kommen, müssen Uruguay aber nicht, oder?

Aufwärmen für eine Tracht Prügel – Samstag, 28. Juni 2014

Es ist wieder soweit. K.O. – Runde. Und da ich zielsicher dasjenige Team unterstütze, das von allen gehasst wird, stehen mir wieder unerträgliche Stunden bevor. Als nächstes: „Na los, Kolumbien, na los, vollstrecke das Urteil Gottes der Medien und schmeiß dieses miese, hinterhältige Uruguay aus der WM!!!!“ Drei Stunden später: „Da gehen die Urus nach Hause! Luis Suárez darf nicht bei ihnen im Stadion sein, deswegen können wir nur spekulieren, wie jetzt sein Gesicht aussieht!“

Ungefähr so wird sich das wohl anhören. Und ich werde es mir trotzdem anschauen, weil man das eben so macht. Und weil ich an einem Samstagabend nichts Besseres zu tun habe.

Ein kleines bisschen Horrorshow.

Spinnenspiele – Freitag, 27. Juni 2014

Mit Paketlieferungen habe ich ja bekanntlich selten Glück, aber diesmal hat es tatsächlich nur zwei Tage gedauert, bis sich endlich ein Werkzeug in meinem Besitz befand, das sich angesichts der unerträglichen Spinnenplage, die seit der Entfernung des radioaktiven Weihnachtsbaums über mich hereingebrochen ist, als von unschätzbarem Wert erweisen könnte.

So. Und für diesen Satz bekomme ich jetzt erstmal den Thomas-Mann-Preis, dann reden wir weiter.

Bei dem Werkzeug handelt es sich selbstverständlich um den Spidercatcher, der sogar mit Übungsspinne geliefert wird, von einem Laden, der seine Pakete mit dem Label „Geheimshop“ beklebt. Dieses Label hat wohl die Paketboten zu falschen Schlüssen und damit zu einer Kurzschlusshandlung verleitet, das Paket war nämlich halb geöffnet und notdürftig wieder zugeklebt worden, wie ich leider erst feststellte, als ich das Postamt schon wieder verlassen hatte.

Nun kann ich mir den Tag mit der Gewissheit versüßen, dass die betreffenden Paketboten für den Rest ihres Lebens darüber nachdenken werden, für welche abartigen Sexspielchen man wohl einen langen Stab mit Borsten am Ende und eine Gummispinne benötigt.

Transatlantische Duelle – Donnerstag, 26. Juni 2014

Meine Damen und Herren,

wenn man der Prematch-Raserei einiger Amerikaner trauen darf, dann beginnt heute der Endkampf gegen die bösen Deutschen (angeführt von Jürgen Klinsmann). Aber wer kann es ihnen verübeln, wenn man bedenkt, dass die bisherigen Pep Talks sich auf inspirierende Slogans wie I believe that we will win beschränkten?

In Deutschland herrscht unterdessen immer noch gleichmütige Ruhe. Sei es Selbstsicherheit, sei es Überdruss, bisher will niemand zu viel Emotionen in diese WM investieren. Und wer kann es uns verübeln, wenn man bedenkt, wie die europäischen Topteams bisher abgeschnitten haben?

Was erwartet uns heute also? Beamtenmikado? Das doppelte Chelsea? Oder werden Jogi und Klinsmann darauf verzichten, das Stadion in einen Busbahnhof zu verwandeln und tatsächlich Fußball spielen?

Man wird sehen. Aber ich muss mir doch die Anmerkung gestatten, dass es ein erheblich günstigerer Zeitpunkt für eine deutsch-amerikanische Freundschaft als für aufgewärmte Weltkriegsgefühle wäre. Ein 0-0 würde ja schließlich reichen.

 

Metaphern – Mittwoch, 25. Juni 2014

Ein Riesenfalter flattert vor meinem Fenster rum.

Von Vampiren habe ich eigentlich erstmal genug.

Haltet das Internet an, ich will aussteigen! – Dienstag, 24. Juni 2014

Ich glaube, ich schalte mich jetzt einfach raus. Kein Fußball mehr, kein Internet mehr, keine Meinungen, Shitstorms und Anlässe für selbige mehr. Ich bin so dermaßen ausgebrannt, ich kann´s gar nicht sagen.

Lagg – Ins – Montag, 23. Juni 2014

Ich liege elendiglich im Bett, schreie die Spieler im Fernseher an, endlich ein Tor zu schießen, und die im Livestream, selbiges ja nicht zu wagen. Es ist diese unerqickliche Zeit in der Gruppenphase erreicht, in der die Fernsehmacher demselben Wahn anheimfallen, der schon unsere Gesellschaft in die Unzufriedenheit stürzt: Ständig umschalten, ob woanders nicht mehr los ist. Sich vielleicht ein Tor anbahnt. Scenes zu holen sind. Und, und, und…

Und dann spoilern sie auch noch. Denn natürlich ist der Fernseher schneller als mein Stream. Das ist ganz angenehm, wenn der Gegner aufs Tor zurennt. Aber nicht, wenn ich bereits im Voraus weiß, dass der Angriff der Mannschaft, die ich unterstütze, zu keinem Ergebnis führen wird. Schrecklich, wenn die Live-Illusion zerstört wird. Plötzlich ist das ganze Leben sinnlos. Andererseits ist unser ganzes Leben eine Live-Illusion. Das Licht, das uns erreicht, laggt ja auch um 8 Minuten.

Tschuldigung. Schmerztabletten. Davon werd ich manchmal komisch.

Nebenliebschaft gesucht – Sonntag, 22. Juni 2014

Wir nähern uns dem dritten Spiel des Tages, Belgien steht im Achtelfinale und meine Tipps haben negative Vorhersagewerte erreicht. Glücklicher Nostradamus, es ist wirklich traurig, immer sofort Feedback auf die eigenen hellseherischen Fähigkeiten zu bekommen.

Während ich natürlich hoffe, dass das folgende Spiel einen für Deutschland günstigen Ausgang findet (so ein lahmarschiges Null-Null wäre zum Beispiel eine Möglichkeit, oder natürlich ein Sieg der USA), frage ich mich, wen ich jetzt eigentlich zu meiner Zweitmannschaft küren soll, nachdem England und Spanien sich schon verabschiedet haben.

Hm….bei dem Glück, das ich meinen Mannschaften zur Zeit zu bringen scheine: Am besten Portugal! 😛

Sambasommer und so – Samstag, 21. Juni 2014

Und ich so: „Schlechter als Argentinien sind die Iraner auch nicht…“

Die MBMBB so: „Jetzt bin ich nicht mal dazu gekommen, mein England-Trikot zu tragen, so schnell waren die draußen!“

Ich glaube, ich möchte meine Vermutungen, wer es aus der Gruppenphase schafft, noch einmal umstellen…