Theorie des Tages

Monat: Juni, 2013

Das EVA-luationsprinzip – Sonntag, 30. Juni 2013

Dann will ich mich mal an eine Evaluation meiner gestrigen Prognose wagen…

1) bis 4), sowie 6) trafen so akkurat zu, dass ich nur noch lachen konnte. Es kam dann aber noch ein bisschen schlimmer, weil in der Halbzeitpause eine Tanztruppe zu einem Liedchen auftrat, das offenbar für Fünfjährige konzipiert war.

Die angenehme Überraschung bestand darin, dass es nach dem vorhersehbaren 2:2 noch ein bisschen weiter ging und Deutschland am Ende 4:2 gewann. Ob das bedeutet, dass ich keine Erkältung bekomme, ist noch nicht abzusehen.

Weiterhin möchte ich anmerken, dass die leuchtenden Dinger vor der Arena immer noch wie Spermien aussehen.

 

Die besten Feindinnen treffen wieder aufeinander – Samstag, 29. Juni 2013

Wir haben eine neue Frage: Was passiert, wenn die deutsche und die japanische Frauennationalmannschaft gegeneinander antreten?

1. Deutschland schießt ein Tor.

2. Japan schießt ein Tor.

3. Deutschland schießt ein Tor.

4. Japan schießt ein Tor.

5. Ich hole mir eine Erkältung.

Wollen wir wetten?

P.S.:

6. Ich leide 90 Minunten an massiven Fremdschämattacken, weil erst alle fünf Minunten jemand mit „Zehn…neun…acht…sieben…sechs…“ eine Laola einleitet und sich dann ein paar zaghafte Stimmchen bemüßigt fühlen „Deutschland! Deutschland!“ zu rufen.

7. Ich muss am Eingang stundenlang warten, weil erst alle ihre Thermoskannen ausleeren und ihre Sitzkissen abgeben müssen.

Mädchenkram – Freitag, 28. Juni 2013

Ich habe es getan. Es ist vollbracht.

Seit Jahren hatte ich mich darüber aufgeregt. Frauen in Filmen, die gerade aufwachen – sei es, dass sie sich langsam räkeln, sei es, dass sie erschrocken hochfahren, weil sie von draußen ein Geräusch hören – ja, wie gesagt, aufgeweckte Filmfrauen, die alle miteinander perfekt geschminkt sind. Ich meine – wie soll das funktionieren? Im realen Leben wacht frau mit Eyeliner-Streifen quer über der Backe auf. Aber jetzt – jetzt habe ich es getan. Ich bin geschminkt schlafen gegangen und geschminkt aufgewacht. Und wenn nicht perfekt geschminkt, dann doch ziemlich nah dran. Jetzt wird es allerdings tragisch: Wie ich das gemacht habe, weiß ich nämlich nicht.

Das Wetter und du – Donnerstag, 27. Juni 2013

Es gibt im „schönen“ München ein Wetterphänomen, welches sich höchst trollig verhält. Dieses Wetterphänomen nennt sich Tollwood-Regen und besteht darin, dass es immer genau dann regnet, wenn Carmine Zuigiber aufs Tollwood gehen will.

Die wirklich interessante Frage (die Motivation dieses Phänomens haben wir ja bereits geklärt) ist, woher das Wetter weiß, dass ich aufs Tollwood gehen will. Vielleicht werden meine Gedanken von Petrus abgehört? Oder der Wetterfrosch liest meine E-mails?

Tatsächlich liegt die Erklärung wohl in Funksignalen. Wenn die Kombination Carmine und Tollwood durch die Atmosphäre geistert, dann löst das ganz spezielle elektrische Spannungen aus, die eilends ein Sommergewitter heraufbeschwören. Wenn jemand diesen Code knackt, dann könnte er glatt als Regenmacher auftreten. Das ist schon kein Social Hack mehr, das ist ein Bio Hack. Oder gar ein Eco Hack.

Psychotic Precision? – Mittwoch, 26. Juni 2013

Wenn ich Suchanfragen herausgreife, dann sind es ja meistens besonders peinliche. Die heutige ist aber beinahe niedlich:

träume von dienstag auf mittwoch

Ich weiß nicht, warum gerade Träume von Dienstag auf Mittwoch so interessant sein sollen, aber wir können ja eine Sammlung aufmachen. Ich selbst kann mich leider an keine Träume erinnern. Ich war zu sehr mit schlafen beschäftigt.

Technik und Psyche – Dienstag, 25. Juni 2013

Müsste ich einem Wesen, das neu in unserer Welt ist, erklären, wie man Browser benutzt, und käme ich dann irgendwann einmal zum Punkt „Browser schließen“, dann würde ich ihm sagen:

„Vermutlich hast Du noch viele Tabs offen. Das ist auch in Ordnung, aber manche Tabs solltest Du schließen, und bevor Du sie schließt, musst Du auch noch das Programm, auf das Du in diesem Tab zugreifst, schließen. Sonst könnte nämlich beim nächsten Mal, wenn Du den Browser öffnest und dein Tab lädst, Folgendes passieren:

LOGOUT VERGESSEN!

Und aus unerfindlichen Gründen wirst Du dich über diese Warnmeldung so richtig ärgern.“

Diese unerfindlichen Gründe möchte ich nunmehr erfinden. Denn es muss doch eine Erklärung für meinen übermäßigen Ärger über diese an sich wohlmeinende Warnmeldung geben.

Gibt es auch. Sie beinhaltet nämlich eine Unterstellung. Sie unterstellt, dass ich mich aus reiner Schusseligkeit nicht ausgeloggt habe, bevor ich meinen Browser gekillt habe. Das trifft aber in aller Regel nicht zu. Meistens hat sich entweder das E-Mailprogramm aufgehängt, weswegen ich Tatortreinigung betreiben und den Tab eben so schließen musste, oder aber ich war schlicht und ergreifend zu faul! Dass ich vergessen hätte, mich auszuloggen, ist ganz einfach falsch, und dass eine falsche Aussage mich täglich wie eine unumstößliche Wahrheit anspringt, irritiert mich maßlos.

 

Ein Ort im Nichts – Montag, 24. Juni 2013

Wenn einer eine Reise macht und dabei zufällig mit dem Regionalexpress von München nach Nürnberg fährt, dann wird er so manches Mal darüber fluchen, in welchen Käffern der Zug alles halten muss. Den Gipfel an Sinnlosigkeit erlebt er aber vermutlich, wenn er zufällig bei Kinding aus dem Fenster schaut. Der minimalistische kleine Bahnhof liegt nämlich mitten in der Wallachei – die einzige Attraktion ist ein riesiger Parkplatz und die unmittelbar daran vorbeirauschende A 9. Die berechtigte Frage des Reisenden also: Welche Daseinsberechtigung hat der Bahnhof Kinding?

Die erste und auch nicht ganz abwegige Theorie der Mitbegründerin meines Reisebüros lautete, Kinding sei ein Gag. Die Leute, die hier ausstiegen, wollten einfach nur mal wissen, warum hier eine Bahnstation und ein Parkplatz mitten in der Landschaft stünden. Die Leute, die einstiegen wiederum seien die Passagiere des vorherigen Zugs, die bereits festgestellt haben, dass in Kinding leider keine Hinweistafel steht, die den Sinn des Bahnhofs erklärt.

Die zweite, etwas realitätsnähere Hypothese besagte dann, bei Kinding handle es sich, da der Bahnhof ja direkt an der A 9 gelegen sei, um eine gigantische Park&Ride – Anlage.

Ich möchte dem eine andere Theorie entgegenstellen: Kinding ist die Alternative zu fünf Minuten Verspätung wegen eines sinnlosen Halts auf offener Strecke. Kinding ist eine Deeskalationsmaßnahme. Steht der Zug im Bahnhof, regen sich die Fahrgäste weniger auf, weil sie ein Gefühl der Kontrolle haben. Sie könnten ja aussteigen. Auch, wenn dieses Gefühl in Kinding trügerisch ist. Denn wohl will man hin?

Das bringt mich auf Teil 2 dieser Theorie, welcher besagt, dass die Autos auf dem Kindinger Großparkplatz allesamt Fluchtwagen sind. Fluchtwagen für genervte Passagiere, dort abgestellt von Gangstern jeder Art, die in den Zug untertauchen, anstatt sich weiter auf der A 9  Verfolgungsjagden mit der Polizei zu liefern. Das nenne ich mal Symbiose. Die stecken doch alle unter einer Decke. Wahrscheinlich sind in den Reservierungscodes geheime Botschaften versteckt…

 

Fußballwissen – Sonntag, 23. Juni 2013

Verhindern einer klaren Torchance, das:

1. Grund für Platzverweis und Elfmeter.

2. Job des Keepers.

Fußballkommentator, der:

Mensch, der nie gelernt hat, sich artizukulieren und dadurch fasziniert.

Parteilichkeit, die:

Nicht zu übersehen.

 

 

 

 

 

 

Den Beruf zum Hobby machen? – Samstag, 22. Juni 2013

Arbeit hat noch einen weiteren interessanten Effekt: Das, was man hauptberuflich tut, möchte man in seiner Freizeit auf keinen Fall machen.

Beispiele:

Mein Vater ist Lektor und das Schlimmste, was man ihm antun kann, ist, ihm Bücher zu schenken.

Ich muss Menschen essen bringen, Tabletts abräumen und Kannen ausspülen und seit Arbeitsbeginn ertrage ich simpelste Haushaltstätigkeiten nicht mehr.

Vielleicht erklärt das auch, warum Therapeuten in ihren Privatbeziehungen soviel Ärger haben, Psychiater eine so hohe Selbstmordrate, und Blödsinnblogger im Privatleben Spaßbremsen sind…

Peinlich – Freitag, 21. Juni 2013

Dass ich jeden Tag um 11 im Bett liege ist traurig genug. Aber dass ich mich jetzt schon um 11 wecken lassen muss, um noch eine Theorie zu verfassen….? Oh weia.