Theorie des Tages

Kategorie: Wissenschaft und Uni

Highlights des Tages – Donnerstag, 18. Dezember 2014

  • Die allererste in der Bibliothek sein und von der Bibliothekarin persönlich aufgesperrt bekommen
  • Wenn alle Bankreihen im Hörsaal schon besetzt sind und alle Fensterbänke ebenfalls, einfach nach vorne latschen, einen Stuhl mit angeschlossenem Tisch holen und ihn so hinstellen, dass man einen perfekten Blick auf die Leinwand hat. Dort thronen und mit einem Gestus mitschreiben, als würde man Schecks ausstellen. Gelegentlich hochmütig eine Haarsträhne aus dem Gesicht schleudern.
  • Im Supermarkt von einer wildfremden Frau nicht nur beharrlich angegafft, sondern sogar verfolgt werden. Bonuspunkte, wenn sie vor dem Supermarkt stehenbleibt und hereinschaut, wenn man selbst noch an der Kasse steht. Ungefähr so muss es sein, ein Star zu sein. Nur, wo zum Geier ist dann mein Masseur?

Oh du fröhliche. Ein Tagesablauf im Dezember – Montag, 01. Dezember 2014

8-12 Vorlesung

12-12:30 Papierkram, Bank, Sachen erledigen

12:30-14:10 Lernen

14:10-14:45 Nichts zu mittag kriegen

14:45-16:45 Seminar

16:45-17:30 Heimweg und Einkaufen

17:30-20:00 Wäsche waschen, fegen, spülen

20:00-22:30 Weihnachten organisieren

Diagrammideen – Donnerstag, 27. November 2014

  • Meine Erschöpfung, aufgetragen gegen die Anzahl gelernter Seiten
  • Die Rückstellbewegungen meiner Augen, aufgetragen gegen die Anzahl Fachbegriffe pro Absatz
  • Meine Magensäureproduktion, aufgetragen gegen die Wichtigkeit der Prüfung
  • Mein Teekonsum, aufgetragen gegen meine Magensäureproduktion
  • Mein Serotoninspiegel, aufgetragen gegen die Uhrzeit
  • Mein Adrenalinspiegel, aufgetragen gegen die verbleibende Zeit
  • Mein Prokrastinationsverhalten, aufgetragen gegen die verbleibende Zeit
  • Meine Resignation, aufgetragen gegen die verbleibende Zeit
  • Mein Prokrastinationsverhalten, aufgetragen gegen meine Resignation

Du weißt, dass Du im Lernstress bist… – Dienstag, 25. November 2014

  • wenn Du mit einer Geschwindigkeit Themenblöcke bearbeitest und auswendig lernst, mit der Du sonst nur das Internet durchklickst.
  • wenn Du nach anderthalb Stunden Spülen und Aufräumen ein schlechtes Gewissen hast, weil Du jetzt schon wieder so lange Pause gemacht hast.
  • wenn deine Freizeit nur dem Erhalt deiner Arbeitskraft dient und deshalb ausschließlich Aktivitäten wie Spazierengehen (Frischluftzufuhr) und Schlaf (Regenerierung) beinhalten darf. Lesen oder sonstige Aktivitäten, die dein Gehirn ernstlich stimulieren könnten, sind verboten.
  • wenn Du nachts regelmäßig vom Lernstoff träumst, weil dein Gehirn mit der Verarbeitung nicht mehr nachkommt.

Was ich heute gelernt habe – Freitag, 21. November 2014

Auch eine offenstehende Tür, durch die es hereinzieht, kann man ja als krankmachendes Arbeitsumfeld verstehen. Und dann kann man noch nicht mal wegrennen, weil man blöderweise in diesem Raum gerade seine Klausur schreibt…

KMN – Mittwoch, 19. November 2014

Ich bin an einem Punkt der Lustlosigkeit angekommen, an dem mir jedes Wort derart dämlich, entstellt und einfallslos vorkommt, dass ich einfach nicht mehr schreiben will. Das hatte ich letztes Jahr auch, aber damals lag es am Nano. Dieses Jahr ist es einfach nur Lernstress. Gekoppelt mit dem Versuch, eine Druckerpatrone zu erwerben und festzustellen, dass es keine mehr zu kaufen gibt, die mit meinem Gerät kompatibel sind. Dinge, auf die ich meine Zeit verschwende…

Die Physik der Träume – Sonntag, 16. November 2014

Es ist ja nicht weiter ungewöhnlich, dass ich von Klausuren träume, und noch viel weniger ungewöhnlich ist, dass ich dabei gnadenlos versage. Etwas eigenartig ist aber, wenn ich deshalb versage, weil überhaupt keine Angaben auf dem Blatt stehen und ich erraten muss, welche Antworten von mir gefragt sind. Andererseits ist es vielleicht auch wieder verständlich, dass mein Unbewusstes Physik so erlebt. Nun, aber dieser Traum ist vorbei und bereits zwei Wochen her.

Letzte Nacht ging es erfreulicher zu, da träumte ich, dass ich endlich doch noch in Hogwarts angenommen wurde und zaubern lernen soll. Gerade ging es von Herbology zum Flugunterricht, als plötzlich… Richtig! Ich saß wieder in der verdammten Physikklausur! Die Realität schlägt jetzt auch schon im Traum zu, ich finde das echt nicht fair!

Und warum? – Montag, 10. November 2014

Warum muss Physik ausgerechnet dann schwierig werden, wenn ich dachte, ich hätte es endlich im Griff?

Warum rächen sich immer alle nicht nachgeholten Lerndefizite auf einmal?

Warum ist am Ende des Tages noch so viel To-Do-Liste übrig?

Nerve deinen Nächsten, Teil X – Dienstag, 04. November 2014

Ich gebe mir tatsächlich Mühe, ein geduldiger und nachsichtiger Mensch zu sein. Sicher mehr, als man mir anmerkt. Aber es gibt eine Klasse Menschen, denen gegenüber ich mir nicht das allerkleinste bisschen Duldsamkeit abringen kann, und das sind Kommilitonen, respektive Kommilitoninnen, die kurz vor Veranstaltungsbeginn eine ganze Sitzreihe aufstehen lassen, weil sie uuuuunbedingt bei ihren BFFs sitzen müssen.

Mag sein, dass ich es nur nicht verstehe, weil ich keine Freunde habe, und deshalb mies und verbittert bin. (Vielleicht habe ich natürlich auch deshalb keine Freunde, weil ich diesen Zirkus nicht mitmache und im Zweifelsfall lieber allein in der ersten Reihe sitze. Aber lassen wir das mal aus.) Aber trotzdem muss es erlaubt sein, mal nachzufragen: Ist das wirklich nötig? Ich meine, die Vorlesung dauert 45 Minuten! Ist es so unerträglich, für diese Zeitspanne NICHT bei seinen Freundinnen zu sitzen? Vor allem, wenn die meisten doch sowieso die ganze Zeit chatten! Warum muss man dann auf Teufel komm raus zusammensitzen?

Ach so, ja. „Ich bin denen so wichtig und die sind mir so wichtig, dass alle anderen und ihre Bedürfnisse vollkommen irrelevant und unwichtig sind! Untermenschen! Was gehört ihr auch nicht zu meinem Freundeskreis?“

Ich glaube, das ist es, was ich daran so hasse. Es stimmt wohl wirklich: Highschool never ends.

P.S.: Wahrscheinlich können die armen Leute gar nichts dafür. Ihre selektive Wahrnehmung „Freunde – wichtig – muss hin – muss hin“ ist vermutlich völlig unbewusst und sagt nichts über ihren Charakter aus. Aber die Vorlesungen würden sich sehr viel angenehmer gestalten, wenn es mehr fehlverschaltete Einzelgänger wie mich gäbe. (Oder auch: Meine hilflosen Versuche, ein geduldiger und nachsichtiger Mensch zu sein.)

P.P.S.: Und am allermeisten hasse ich daran, dass ich mich jedesmal eine halbe Stunde über mich selbst aufrege, weil ich es einfach nicht gebacken kriege, die Leute freundlich vorbeizulassen, anstatt mit Wucht meine Tasche auf den Tisch zu knallen und aufzuspringen. Vielleicht sollte ich es aufgeben, ein netter Mensch sein zu wollen.

Erkältungszyklus – Mittwoch, 29. Oktober 2014

Verlauf einer Erkältung über eine Woche hinweg:

Montag: Es geht mir gut.

Dienstag: Es geht mir okay.

Mittwoch: Ein leichtes Halskratzen, das über den Tag hinweg zu Heiserkeit wird.

Donnerstag: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Reizbarkeit

Freitag: Abgeschlagenheit, abends heftige Halsschmerzen, beginnender Schnupfen

Samstag: Kopfschmerzen und Schnupfen

Sonntag: Noch mehr Kopfschmerzen und Schnupfen

Montag: Es geht mir wieder gut, denn für alles andere ist keine Zeit.