Theorie des Tages

Monat: Dezember, 2013

2013 – Dienstag, 31. Dezember 2013

Oh mein Gott. Jetzt sitze ich schon wieder hier und soll einen Jahresrückblick verfassen, das habe ich doch gefühlt erst gestern getan!!! Hat man denn gar keine Ruhe mehr, die Jahre sind doch früher nicht so schnell vergangen (ach ja, lag wohl daran, dass man sich in einer Institution namens Schule befand).

So, also was habe ich gelernt:

  1. Silvester macht mich immer noch schrecklich traurig, auch wenn mein Leben mittlerweile etwas besser aussieht. Ich schließe mich also doch dem letztjährigen Vorschlag an, ab sofort nicht mehr zu zählen, am besten ab jetzt, denn 2013 klingt irgendwie cool. Also schön: Morgen ist der 01. 13.13. Okay? Okay.
  2. Schlechte Vorsätze funktionieren schon irgendwie, aber nie so, wie man denkt. Beispielsweise kann es passieren, dass man trotz umgekehrter Psychologie nicht seine Abschlussarbeit schreibt, dafür aber sein Leben umkrempelt. Zu Risiken und Nebenwirkungen befragen Sie bitte Professor Chaos.
  3. Es ist schön, mal an der Tabellenspitze zu stehen, aber es verdirbt den Charakter. Zumindest das bisschen Charakter, das die Idioten, die jetzt auf Brad Smith losgehen, noch gehabt haben mögen! (So, passt nicht hierher, musste aber gesagt werden.)
  4. Hilfe, dieses Jahr war so erschreckend produktiv!! Kein Wunder, dass es mit Theorie des Tages den Bach runtergeht! Meine Integrität liegt in Scherben am Boden!

Habe ich sonst noch etwas zu sagen? Ach ja: Danke an alle armen Menschen, die nichts Besseres zu tun haben, als den Unsinn zu lesen, den ich täglich publiziere. Ihr rockt. Und danke an die Mitbegründerin meines Blogbüros, an alle Werkatzengoogler, Papayaträumer und Erkältungsfetischisten. Und übrigens: Falls die Theorie eines Bekannten, dass es sich bei den musikalischen Umtrieben in den Wohnungen ringsum um den Versuch eines Familienclans, mich rauszuekeln, handelt, stimmt: Macht euch auf was gefasst, liebe Nachbarn! Ich bin mir sicher, die junge Dame auf meinem Stockwerk kann mir ein paar Plastiktüten leihen, um eure….

….Drumsticks zu entsorgen. Danke auch an alle weiteren Menschen, über die ich mich dieses Jahr aufregen durfte. Ihr countrymusiced. Oh, und danke an Sherlock, der mich zu der Überzeugung gebracht hat, dass ich meinen Intuitionen trauen und den meisten Menschen miss-trauen darf. Und gut aussieht (ach, wie trivial! Als ob es so simpel wäre!!). Wir sehen uns dann morgen, falls ich dazu in der Lage bin und ich einen Stream finde.

Oh, und danke an den FC Liverpool. Vergesst The Fault In Our Stars. Wer wirklich was zum Heulen will, ach, lassen wir das! Heißen wir lieber herzlich das Transferfenster willkommen und warten wir darauf, dass Mourinho versucht, Skrtel zu kaufen. Freuen wir uns außerdem auf die WM, da sie sicher jede Menge Stoff für Theorien liefern wird.

Eh. Eigentlich müsste ich jetzt noch einem unerträglich schlechten Buch danken, aber ich mache es anders. Ich danke allen fähigen und unfähigen Fanfic-Autoren. Für viele unterhaltsame …. Theorien.

Ach Gott, ich kann mich halt nicht von diesem Jahr losreißen. Ich danke dem NaNo, Himmel noch mal! Nächstes Jahr schreibe ich eine Dankesrede, dann habe ich die 50K an einem Abend!

So, und da ich jetzt noch spülen muss, bevor hoffentlich Dinner for One losgeht (erstmal nen Stream finden, es suckt, wenn der Fernseher kaputt ist) und die Killerbowle mich wieder mal außer Gefecht setzt, muss ich mich leider doch losreißen. Bis nächstes Jahr! (Ach nein, bis zum 01. 13.13.) Adios!

 

Stranger than fiction – Montag, 30. Dezember 2013

Ursprünglich stammt die Idee zu Theorie des Tages ja aus einem Buch, dessen Protagonist mit unschöner Regelmäßigkeit einem seiner Nachbarn im Aufzug begegnet. Es ist dieser Nachbar, der ihn jeden Tag mit einer neuen Theorie behelligt. Nun – mittlerweile befinde ich mich in einer ähnlichen Situation.

Ich fahre morgens früh in die Uni. Wer begegnet mir im Aufzug? Der ältere Herr aus dem fünften Stock.

Ich komme abends vom Einkaufen. Wer begegnet mir im Aufzug? Der ältere Herr aus dem fünften Stock.

Ich schleppe nachts um zwölf einen Rollkoffer in den Aufzug. Wer steht schon drin? Der ältere Herr aus dem fünften Stock, und will natürlich eine entnervende Unterhaltung mit mir führen. Theorien erzählt er mir zwar keine, aber wenn mir mal wieder nichts einfällt, kann ich ihn ja fragen.

 

Gute Reise – Sonntag, 29. Dezember 2013

Liste der seelischen und körperlichen Zustände, in denen Fliegen keinen Spaß macht (für Ergänzungen jederzeit offen):

  • Kater
  • Kater
  • Kater
  • Kater
  • Kater
  • Kater
  • Kater

Familiar hell – Samstag, 28. Dezember 2013

Ich finde Dantes Schilderung des Infernos ja wenig lebensnah. Es kommen eindeutig zu wenig Familienfeste darin vor.

Fremdeln – Freitag, 27. Dezember 2013

Wenn ich heute trotz intensiver Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel keine Deduktionen anstellen kann, dann liegt das daran, dass das in einer fremden Stadt, deren soziale Codes man nicht kennt, gar nicht so einfach ist. Genie ist eben immer auch kulturell bedingt. In der  heutigen Gesellschaft wäre Sherlock gnadenlos überfordert.

Sie suchen etwas, was es nicht gibt – Donnerstag, 26. Dezember 2013

Es gibt zwei gute Gründe, nicht zu bloggen. Der eine ist die Krankmeldung, der andere die Beschäftigtmeldung. Verliere ich meine Glaubwürdigkeit, wenn ich sage, dass bei mir beides zusammenkommt?

Was wirklich hinter dem Wort Weihnachtsterror steckt – Mittwoch, 25. Dezember 2013

Wie ich heute feststellen musste, sind an Feiertagen die Sicherheitskontrollen am Flughafen besonders streng. Ursprünglich ging ich ja davon aus, dass es daran liegt, dass das Bodenpersonal keine Lust hat, an Feiertagen zu arbeiten. Mittlerweile ist mir allerdings die naheliegende Erklärung eingefallen: Die Adventszeit ist eine alljährliche Terrorwarnung. Alle Welt wartet auf einen bärtigen, unbekannten Mann, der überall mysteriöse Päckchen hinterlegt. Kein Wunder, dass die Security da etwas misstrauisch ist. Nervig ist es trotzdem.

Weihnachten wird mit der Stoppuhr entschieden – Dienstag, 24. Dezember 2013

Ich hatte eigentlich ein Statement vorbereitet, warum ich keine Zeit hatte, eine Theorie zu schreiben, aber dann ist mir aufgefallen, dass das irgendwie unglaubwürdig ist, weswegen ich beschlossen habe, mich heute nur auf einen einzigen, beziehungsweise, diese Einleitung eingeschlossen, zwei Sätze zu beschränken, und dieser eine, alles erklärende Satz lautet:

Weihnachten ist ein 24-Stunden-Job.

Tiefseeige Betrachtungen über Weihnachten, Totalitarismustheorie und das Menschsein – Montag, 23. Dezember 2013

Weihnachten steht bekanntlich vor der Tür, so wie ein unerzogenes Schulkind, das zur Strafe aus dem Klassenzimmer geschickt wurde, was übrigens ein schönes Sinnbild für die Verdrängung ist, der dieser sozialstrategisch wichtige Termin grundsätzlich anheimfällt. Was besonders gründlich verdrängt wird, ist der Umstand, das Weihnachten leider nur 22 Tage vor der Tür steht. Am 23. Dezember tritt der Klassenrowdy brutal die Tür ein und poltert ins Leben eines ideen- wie geldtechnisch blanken Menschen, mit der Forderung, dass Geschenke gekauft, Essen vorbereitet, die Wohnung geputzt und das eigene Aussehen aufpoliert werden müssen.

Panisch rennt der solcherart Terrorisierte ins nächste Einkaufszentrum, nur um von der seltsamsten Spezies überhaupt umgeben zu sein: Menschen, die ebenfalls am 23. noch Weihnachtseinkäufe machen, dabei aber lachen. Spaß haben. Fröhlich, froh und munter sind. Wie machen die das?

Ich weiß es nicht. Ich denke ja immer, die Kaufhäuser, die uns einreden wollen, Weihnachten sei die schönste Zeit des Jahres, sind total zynisch. Aber vielleicht sprechen sie damit ja tatsächlich etwas in meinen Mitmenschen an, wer weiß das schon. Vielleicht sind wir gar kein Volk von isolierten Weihnachtshassern, die ihre wahren Gefühle den Menschen vor unter hinter sich in der Schlange nicht einzugestehen wagen. Was, wenn ich alleine allein bin?

Vielleicht ist gar nicht jeder Mensch eine Insel. Vielleicht bin nur ich eine Insel, und die anderen sind das Meer.

 

Lichter im Schacht – Sonntag, 22. Dezember 2013

Die geheimnisvollen Vorgänge in meinem Haus setzen sich fort, auch wenn ein blauer Sack diesmal nur indirekt beteiligt war. Ein solchen wollte ich nämlich gerade in Richtung Müllschlucker transportieren, als mir im Dunkel des Gangs auffiel, dass aus dem Fenster in der Aufzugtür Licht kam.

Nun, dann wird der Aufzug wohl da sein!, dachte ich auch naheliegenderweise. Allerdings störte mich am Gesamtbild etwas. Ohne es genauer benennen zu können, sah ich doch, dass das Muster der Streifen und hellen Flächen an der Wand, wenn nicht sogar die Farbe des Lichts, anders war als sonst.

Mit erwachendem Interesse schlich ich mich zum Aufzug und siehe da, ich hatte mich nicht geirrt: Im Schacht war Licht. Ich spähte hinunter und konnte erkennen, dass die Kabine irgendwo im Erdgeschoss hängen musste. Nach ein paar Sekunden hörte ich Geräusche, vielleicht so, als ob sich die Türen schließen würden, und dann sprang ich zurück, denn abrupt kam der Aufzug nach oben gefahren, wenn auch nur ein Stockwerk.

Ich finde es lobenswert, dass die Hausverwaltung offenbar beschlossen hat, nun doch etwas gegen das Monster im Aufzugschacht zu unternehmen, das immer wieder Leute aus den Stockwerken über mir frisst. Dann müssen nämlich nicht ständig neue Leute einziehen, und es wird hier endlich wieder leiser. Für den Zoo ist eine neue Attraktion sicher auch nicht schlecht. Bemerkenswert finde ich nur, dass das alles an einem Sonntagnachmittag stattfindet.